Procédure civile
Protection renforcée contre les poursuites injustifiées
Avec cette décision, le Tribunal fédéral assouplit sa jurisprudence préalable sur la recevabilité d’une action en constatation d’une absence d’obligation, visant une demande faite par voie de poursuite. L’intérêt digne de protection nécessaire pour introduire une action en constatation existe déjà du seul fait qu’une prétention est élevée par voie de poursuite.
Etat de fait
Par lettre du 17 octobre 2012, la maison de recouvrement de créances A. AG fit savoir à B. qu’elle s’était fait céder une créance de plus de 41 705 fr. de C. et de D. Elle exigea de lui qu’il règle dans les huit jours cette dette. C. et D. avaient acquis le 23 février 2009 un bien-fonds à U. de la maison E. SA. La prétention invoquée serait en lien avec cette acquisition et était soi-disant née en 2005. B. contesta qu’il existât entre C. et D. et lui un rapport juridique et nia, en conséquence, aussi l’existence d’une créance qui aurait pu être cédée sur la base de l’art. 165 I CO. Il n’obtempéra pas à l’injonction de payer qui lui fut adressée. Par commandement de payer du 9 novembre 2012, A. AG adressa une poursuite de plus de 41843.35 fr. avec intérêts, en décrivant comme titre de la créance la prétention de C. et D. et diverses factures encore ouvertes. B. y fit opposition.
Le 28 février 2013, le plaignant B. pria le Tribunal de district de Winterthour de constater que la créance mentionnée dans la poursuite était inexistante et que cette poursuite avait été lancée sans qu’il existe une dette foncière. Le Tribunal de district admit l’action dans la mesure où il constata qu’il n’existait aucun rapport juridique ni de créance entre B. et A. AG et, que, en conséquence, le montant de 41 843. 35 fr., avec intérêts de 5% sur 30000 fr. depuis le 7 novembre 2012 n’était pas dû. Il n’entra cependant pas en matière sur la demande de constater en outre que la poursuite avait été lancée sans qu’il existe de dette foncière. La défenderesse fit appel de ce jugement devant le Tribunal cantonal zurichois et demanda, à titre principal, de ne pas entrer en matière sur la demande de B., faute d’intérêt à constater l’inexistence de la créance faisant l’objet de la poursuite. Le Tribunal cantonal rejeta, par jugement du 27 mai 2014, la demande à titre principal et confirma le jugement du tribunal de district de Winterthour. Mais il admit partiellement le recours et réduisit les dépens de première instance de 6640 fr. à 5509 fr., TVA en sus de 8%. Par recours en matière civile au TF, A. AG demande d’annuler le jugement du Tribunal cantonal du 27 mai 2014 et de ne pas entrer en matière sur la demande de B.
Extrait des considérants
2. Die Vorinstanz erblickte ein schutzwürdiges Interesse des Beschwerdegegners an der anbegehrten Feststellung darin, dass die eingeleitete Betreibung über den nicht unbedeutenden Betrag von 41 843.35 Franken und der damit verbundene Eintrag im Betreibungsregister den Beschwerdegegner in dessen Kredit- und Vertrauenswürdigkeit beeinträchtige. Dabei sei von einer gesteigerten Empfindlichkeit des Beschwerdegegners auszugehen, der als wirtschaftlicher Akteur im Immobilienbereich tätig sei und als Gesellschafter in zwei an seinem Wohnort in V. domizilierten Immobilienunternehmen fungiere. Hinzu komme, dass für einen Hypothekarschuldner wie den Beschwerdegegner Betreibungen wenig vorteilhaft seien.
Die Beschwerdeführerin rügt, die Vorinstanz habe Art. 88 ZPO i.V.m. Art. 59 Abs. 2 lit. a ZPO verletzt, indem sie aufgrund dieser Erwägungen ein schutzwürdiges Feststellungsinteresse des Beschwerdegegners bejahte.
2.1. Es entspricht einer Besonderheit des schweizerischen Vollstreckungsrechts, dass der (angebliche) Gläubiger eine Betreibung einleiten kann, ohne den Bestand seiner Forderung nachweisen zu müssen (Art. 69 SchKG). Der Zahlungsbefehl als Grundlage des Vollstreckungsverfahrens kann grundsätzlich gegenüber jedermann erwirkt werden, unabhängig davon, ob tatsächlich eine Schuld besteht oder nicht (BGE 125 III 149 E. 2a mit Hinweisen; vgl. dazu auch BGE 134 III 115 E. 4.1). Dies führt dazu, dass auch ungerechtfertigte Betreibungen Eingang in das Betreibungsregister finden können, das interessierten Dritten zur Einsicht offensteht (Art. 8 f. SchKG). Das Betreibungsrecht stellt es ins Belieben des Gläubigers, ob und zu welchem Zweck er Betreibung einleiten will. Der Schuldner seinerseits kann Rechtsvorschlag erheben (Art. 74 SchKG) mit der Wirkung, dass die Betreibung einstweilen nicht fortgesetzt werden darf und der Gläubiger auf den Rechtsweg verwiesen wird (Art. 78 f. SchKG; BGE 110 II 352 E. 2a S. 358).
2.2. Unternimmt der Gläubiger daraufhin keine weiteren Schritte, um die Fortsetzung der Betreibung zu erwirken, steht dem Betriebenen die allgemeine Klage auf Feststellung des Nichtbestehens der in Betreibung gesetzten Forderung offen. Sofern sich aus dem Urteil über diese Klage ergibt, dass die Betreibung zu Unrecht erfolgt ist, führt dies nach Art. 8a Abs. 3 lit. a SchKG zur Verweigerung der Kenntnisgabe der Betreibung an Dritte (BGE 140 III 41 E. 3.2.2 S. 44; 128 III 334 S. 335; 125 III 149 E. 2d S. 153).
Nachdem die Feststellungsklage schon vor Inkrafttreten der ZPO als Institut des Bundesrechts anerkannt war (vgl. BGE 77 II 344 E. 2 S. 350; 136 III 523 E. 5 S. 524; 123 III 414 E. 7b S. 429), stellt die schweizerische ZPO die Feststellungsklage nunmehr ausdrücklich zur Verfügung: Mit der Feststellungsklage verlangt die klagende Partei die gerichtliche Feststellung, dass ein Recht oder ein Rechtsverhältnis besteht oder nicht besteht (Art. 88 ZPO). Die klagende Partei muss dartun, dass sie ein schutzwürdiges Interesse an der Feststellung hat (vgl. Art. 59 Abs. 2 lit. a ZPO).
2.3. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts aus der Zeit vor dem Inkrafttreten der ZPO ist die Feststellungsklage zuzulassen, wenn der Kläger an der sofortigen Feststellung ein erhebliches schutzwürdiges Interesse hat, welches kein rechtliches zu sein braucht, sondern auch bloss tatsächlicher Natur sein kann. Diese Voraussetzung ist namentlich gegeben, wenn die Rechtsbeziehungen der Parteien ungewiss sind und die Ungewissheit durch die richterliche Feststellung behoben werden kann. Dabei genügt nicht jede Ungewissheit; erforderlich ist vielmehr, dass ihre Fortdauer dem Kläger nicht mehr zugemutet werden darf, weil sie ihn in seiner Bewegungsfreiheit behindert. Namentlich bei negativen Feststellungsklagen ist zudem auch auf die Interessen des Beklagten Rücksicht zu nehmen. Wer auf Feststellung klagt, dass eine Forderung nicht besteht, zwingt damit den beklagten Gläubiger zu vorzeitiger Prozessführung. Damit wird die Regel durchbrochen, dass grundsätzlich der Gläubiger und nicht der Schuldner den Zeitpunkt der Geltendmachung eines Anspruchs bestimmt. Der vorzeitige Prozess kann den Gläubiger benachteiligen, wenn er zur Beweisführung gezwungen wird, bevor er dazu bereit und in der Lage ist (BGE 136 III 523 E. 5; 135 III 378 E. 2.2 S. 380; 131 III 319 E. 3.5 S. 324 f.; 123 III 414 E. 7b S. 429; 120 II 20 E. 3a S. 22; je mit Hinweisen).
Während nach dieser Rechtsprechung für die Zulassung der negativen Feststellungsklage ein erhebliches schutzwürdiges Interesse erforderlich ist, verlangt die Bestimmung von Art. 59 Abs. 2 lit. a ZPO bloss ein schutzwürdiges Interesse, wobei es sich dabei um eine allgemeine Vorschrift über die Prozessvoraussetzungen handelt, die sich nicht speziell auf die Feststellungsklage bezieht. Ob die bisherige Rechtsprechung auch unter Art. 88 ZPO i.V.m. Art. 59 Abs. 2 lit. a ZPO Gültigkeit behält, wurde vom Bundesgericht bisher nicht ausdrücklich entschieden. Es wandte diese Rechtsprechung in verschiedenen Entscheiden auf negative Feststellungsklagen an, die in der ZPO unterstehenden Verfahren behandelt worden waren, ohne dies näher zu begründen (Urteile 4A_364/2014 vom 18. September 2014 E. 1.2.1; 5A_264/2013 vom 28. November 2013 E. 4.2; 4A_145/2013 vom 4. September 2013 E. 2.2; befürwortend: François Bohnet, Procédure civile, 2. Aufl. 2014, S. 263 f. Rz. 1042; derselbe in: CPC, Code de procédure civile commenté, Bohnet und andere [Hrsg.], 2011, N. 4 zu Art. 88 ZPO). In einem weiteren Entscheid liess es die Frage nach der Weitergeltung der Rechtsprechung offen (5A_107/2013 vom 7. Juni 2013 E. 1.3). Die Frage braucht im vorliegenden Fall nicht weiter erörtert zu werden, da zur vorliegend strittigen Feststellungsklage nach Einleitung einer Betreibung durch die Beschwerdeführerin besondere Grundsätze zur Anwendung zu bringen sind, nach denen jedenfalls hier ein erhebliches schutzwürdiges Interesse zu bejahen ist.
2.4. In BGE 120 II 20 setzte sich das Bundesgericht eingehend mit der Frage auseinander, unter welchen Voraussetzungen der (angebliche) Schuldner ein hinreichendes Interesse auf Feststellung des Nichtbestehens einer Forderung hat, nachdem gegen ihn eine Betreibung eingeleitet wurde und er Rechtsvorschlag erhoben hat, aber bevor der angebliche Gläubiger Schritte zur Weiterverfolgung der Betreibung unternommen hat.
Es anerkannte zunächst, dass der Rechtsvorschlag die Nachteile nicht zu beseitigen vermag, die dem Betriebenen daraus entstehen, dass die gegen ihn angehobene Betreibung im Betreibungsregister eingetragen ist und damit Dritten, die Betreibungsauskünfte einholen, zur Kenntnis gelangt. Es betonte, dass Registereinträgen über Betreibungen im Geschäftsleben eine erhebliche Tragweite zukomme, da Betreibungsregisterauskünfte im Allgemeinen im Lichte der Erfahrungstatsache interpretiert würden, dass nur in einer verschwindend kleinen Anzahl von Fällen völlig grundlos betrieben werde (Hinweis auf BGE 115 III 81 E. 3b S. 87 f.). Dies führe dazu, dass die Kredit- und Vertrauenswürdigkeit des Betriebenen leide, unabhängig davon, ob die eingeleitete Betreibung begründet sei oder nicht. Allein schon die Tatsache, dass gegen jemanden Betreibungen erfolgt seien, deren Grundlosigkeit nicht in jeder Hinsicht feststehe, könne das Vertrauen Dritter in seine Zahlungsmoral und -fähigkeit belasten. Dies gelte jedenfalls, wenn namhafte Summen in Betreibung gesetzt würden, mithin nicht bloss einzelne Betreibungen über unbedeutende Beträge in Frage stünden. Der Betriebene könne in solchen Fällen ein erhebliches Interesse daran haben, in einem Feststellungsprozess ein Urteil zu erwirken, mit dem er gegenüber Dritten die Grundlosigkeit der Betreibung jederzeit einwandfrei belegen könne. Grundsätzlich vermöge – in Abkehr von der vorherigen Rechtsprechung (BGE 110 II 352 E. 2a S. 358) – bereits die blosse Tatsache der Betreibung ein hinreichendes Feststellungsinteresse des Betriebenen zu begründen (BGE 120 II 20 E. 3b S. 23 f. und E. 3c in fine; vgl. auch Urteil 4A_459/2009 vom 25. März 2010 E. 2.1).
Weiter erwog das Bundesgericht im zitierten Entscheid, dem Interesse des Schuldners an einem Feststellungsurteil, das die Grundlosigkeit der Betreibung festhält, stehe das Interesse des Gläubigers gegenüber, sich der betreibungsrechtlichen Vorkehren bedienen zu können, ohne sich damit der Gefahr auszusetzen, den Prozess über seinen Anspruch auf eine negative Feststellungsklage des Betriebenen hin vorzeitig führen zu müssen; die Betreibung stelle für den Gläubiger ein legitimes Mittel dar, seine Forderung durchzusetzen, den Verzug des Betriebenen zu bewirken und die Verjährung zu unterbrechen (Art. 135 Ziff. 2 OR). Angesichts des Gewichts der Nachteile, welche Betreibungen für den Betriebenen nach sich ziehen könnten, rechtfertige es sich indessen, vom Gläubiger, der sich einem Feststellungsbegehren des Betriebenen widersetzen wolle, zu verlangen, dass er hinreichend dartue, weshalb ihm unzumutbar sei, den Beweis seines Anspruches anzutreten. Unzumutbarkeit in diesem Sinne sei namentlich anzunehmen, wenn einzig drohende Verjährung den Gläubiger veranlasst habe, zum Zwecke der Verjährungsunterbrechung Betreibung einzuleiten, bevor er willens und in der Lage sei, die eigentliche rechtliche Auseinandersetzung über seinen Anspruch aufzunehmen. An das vom Gläubiger nachzuweisende Interesse, einen vorzeitigen Prozess zu verhindern, seien dabei umso höhere Anforderungen zu stellen, je gewichtiger im konkreten Einzelfall das Interesse des Betriebenen an einem Feststellungsurteil erscheine (BGE 120 II 20 E. 3b S. 24 f.).
Im konkreten Fall erachtete es das Bundesgericht aufgrund der persönlichen Verhältnisse des Betriebenen und des Umstands, dass er nicht bloss für Bagatellbeträge, sondern für namhafte Summen betrieben wurde, als dargetan, dass ihn die Betreibungen in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit behinderten. Er müsse damit rechnen, dass Dritte aufgrund der Betreibungsregistereinträge an seiner Kredit- und Vertrauenswürdigkeit zweifelten. Demgegenüber sei weder dargetan noch ersichtlich, weshalb dem Beklagten die Führung des Prozesses über seine Ansprüche im jetzigen Zeitpunkt nicht zuzumuten sein solle (BGE 120 II 20 E. 3c S. 25). Wer wie der Beklagte eine Betreibung anhebe, die den Betriebenen in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit empfindlich beeinträchtige, solle sich einem negativen Feststellungsbegehren nicht entziehen können, ohne den Nachweis triftiger Gründe zu erbringen, aus welchen ihm die Beweisführung gegenwärtig nicht zuzumuten ist (BGE 120 II 20 E. 3d/dd).
2.5. Diese Rechtsprechung, nach der ein schutzwürdiges Interesse an der sofortigen Feststellung des Nichtbestandes einer Betreibungsforderung gegenüber der vorhergehenden Praxis unter erleichterten Voraussetzungen anerkannt wird, findet in der Literatur grundsätzlich Zustimmung. Verschiedene Autoren plädieren allerdings für eine noch grosszügigere Haltung, indem eine unzumutbare Ungewissheit nicht davon abhängig gemacht werden sollte, ob die klagende Partei im eigentlichen Sinn in ihrer wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, und wirklich nur verneint werden sollte, wenn mit Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Klägers ein Bagatellbetrag in Frage steht (...). Füllemann und Oberhammer sprechen sich überdies dafür aus, die Unzumutbarkeit immer dann zu bejahen, wenn ein Betreibungsverfahren eingeleitet wurde und das Einsichtsrecht Dritter ins Betreibungsregister noch besteht, wobei es keinen Unterschied machen könne, ob die Betreibung lediglich zum Zweck der Verjährungsunterbrechung eingeleitet wurde, da auch diesfalls der Eintrag ins Betreibungsregister fortbestehe; der Gläubiger, der den Schuldner betreibe, habe kein schutzwürdiges Interesse daran, dass er den Prozess erst zu einem späteren Zeitpunkt führen müsse (...).
2.6. Die in der Lehre erhobene Forderung nach einer weiteren Lockerung der Voraussetzungen für die Zulassung der negativen Feststellungsklage erscheint mit Blick auf verschiedene Entwicklungen seit dem Ergehen von BGE 120 II 20 im Jahr 1994 als gerechtfertigt.
2.6.1. Am 1. Januar 1997 trat die Teilrevision des SchKG vom 16. Dezember 1994 in Kraft.
2.6.1.1. Im Rahmen derselben wurde das Einsichtsrecht in das Betreibungsregister in Art. 8a SchKG neu geregelt.
Nach Art. 8a Abs. 3 lit. a SchKG, der im Rahmen des Erlasses der ZPO redaktionell leicht geändert wurde («gerichtlicher Entscheid» statt «Urteil»), gibt das Betreibungsamt Dritten von einer Betreibung dann keine Kenntnis, wenn sie nichtig ist oder aufgrund einer Beschwerde oder eines gerichtlichen Entscheids aufgehoben worden ist. Im letzteren Fall ist dabei hinreichend, dass sich aus dem Ergebnis eines Verfahrens ohne Weiteres ergibt, dass die Betreibung bei ihrer Einleitung ungerechtfertigt war, was namentlich bei Gutheissung einer negativen Feststellungsklage der Fall ist (BGE 125 III 335 E. 3; Urteil 4A_440/2014 vom 27. November 2014 E. 2, mit Literaturhinweisen).
Nach der Regelung von Art. 8a SchKG soll auf der einen Seite das Betreibungsregister interessierten Dritten als Informationsquelle über die Kreditwürdigkeit einer Person zur Verfügung stehen, indem es Rückschlüsse auf deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit zulässt. Auf der anderen Seite soll mit der Regelung den Interessen des (angeblichen) Schuldners daran Rechnung getragen werden, dass die Betreibungsdaten keinen falschen Eindruck über seine Kreditwürdigkeit erwecken und nicht jedermann zugänglich sind (James T. Peter, in: Basler Kommentar, Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs, 2. Aufl. 2010, N. 1 ff. zu Art. 8a SchKG; Urs Möckli, in: Kurzkommentar SchKG, Daniel Hunkeler [Hrsg.], 2. Aufl. 2014, N. 2 ff. zu Art. 8a SchKG). In der Botschaft vom 8. Mai 1991 über die Änderung des SchKG (BBl 1991 III 1 ff., S. 29) wurde dabei anerkannt, dass die Auskunfterteilung über die finanzielle Situation oder die Zahlungsgepflogenheiten der verzeichneten Personen deren wirtschaftlichen Ruf trifft, also einen Bestandteil ihrer rechtlich geschützten Persönlichkeit, und dass ihr Kredit leidet, was im Rechtsalltag vor allem bei engen Marktverhältnissen (z.B. im Wohnungsmarkt) mit schwerwiegenden Nachteilen verbunden sein kann (vgl. auch BGE 121 III 81 E. 4a). Eine auf Vermögensschutz verpflichtete Auskunftserteilung müsse deshalb im Grundsatz auf Einträge beschränkt sein, die einschlägige Gefährdungssachverhalte zuverlässig und zutreffend offenlegten; der Sachverhalt müsse eine wesentliche Gefährdung für das Vermögen eines künftigen Geschäftspartners dokumentieren, denn die Auskunftserteilung könne mit erheblichen Nachteilen für die verzeichnete Person verbunden sein. Von diesem Grundsatz – Auskunftserteilung nur über wesentliche, zutreffende Gefährdungssachverhalte – wurden allerdings die laufenden Betreibungen ausgenommen, da hängige Verfahren in einem Rechtsstaat grundsätzlich öffentlich und dem hinreichend interessierten Dritten damit zugänglich seien. Immerhin wurde eingeräumt, dass diese Ausnahme weit gehe, stehe ja in einer laufenden Betreibung noch nicht fest, ob man es tatsächlich mit einem «gefährlichen» (z.B. insolventen) Schuldner zu tun habe.
Schon daraus wird ersichtlich, dass es für den betriebenen (angeblichen) Schuldner von eminenter Wichtigkeit ist, dass an die Zulassung der negativen Feststellungsklage während des laufenden, durch Rechtsvorschlag gehemmten Betreibungsverfahrens keine hohen Anforderungen gestellt werden.
2.6.1.2. Weiter wurde mit der Teilrevision des SchKG vom 16. Dezember 1994 die Bestimmung von Art. 85a SchKG eingeführt. Nach deren Wortlaut kann der Betriebene jederzeit vom Gericht des Betreibungsortes feststellen lassen, dass die Schuld nicht oder nicht mehr besteht oder gestundet ist. Nach dem Willen des Gesetzgebers liegt der Zweck dieser Bestimmung allerdings einzig darin, zu verhindern, dass ein Schuldner, der sich gegen die Betreibung nicht rechtzeitig verteidigt, eine Nichtschuld bezahlen muss (Botschaft, a.a.O., BBl 1991 III S. 6 und 69). Die Klage nach Art. 85a SchKG ist demnach als «Notbehelf» konzipiert und kann danach nur angehoben werden, wenn der Betriebene es unterliess, rechtzeitig Rechtsvorschlag zu erheben, bzw. nachdem der Rechtsvorschlag rechtskräftig beseitigt wurde, nicht dagegen wenn der Lauf der Betreibung – wie vorliegend – durch Rechtsvorschlag gehemmt worden ist (BGE 140 III 41 E. 3.2.2; 128 III 334 S. 335; 125 III 149 E. 2c S. 152 f.).
Mit Blick auf den klaren gesetzgeberischen Willen folgte das Bundesgericht in BGE 125 III 149 E. 2d der Ansicht verschiedener Autoren nicht, wonach die Feststellungsklage nach Art. 85a SchKG auch mit Blick auf das Interesse des Betriebenen zugelassen werden sollte, das Einsichtsrecht Dritter in die Betreibung auszuschliessen. An dieser Praxis hielt das Bundesgericht seither fest, was es auch damit rechtfertigte, dass dem Schuldner die Klage nach Art. 85 SchKG sowie die allgemeine Feststellungsklage zur Verfügung stehe; auch mit der Klage auf Aufhebung der Betreibung nach Art. 85 SchKG, die jederzeit (schon vor der Rechtskraft des Zahlungsbefehls) zulässig sei, könne einer der «gerichtlichen Entscheide» erwirkt werden, damit das Betreibungsamt Dritten von einer Betreibung keine Kenntnis gebe (BGE 140 III 41 E. 3.2.2 S. 43 f.).
Auch mit der Klage nach Art. 85 SchKG darf der Betriebene nach der neuesten Rechtsprechung über den Wortlaut der Bestimmung hinaus den Nachweis des Nichtbestehens der Betreibungsforderung führen, wobei er allerdings auf den strikten Urkundenbeweis beschränkt ist (BGE 140 III 41 E. 3.3.1/3.3.2 S. 45). Verfügt er – wie das bei zu Unrecht Betriebenen oftmals der Fall ist – über keine Urkunden, mit denen er den strikten Beweis des Nichtbestands der Forderung führen kann, steht ihm demnach einzig die allgemeine negative Feststellungsklage zur Verfügung. Angesichts der für den Betriebenen einschneidenden Wirkungen des Registereintrags mit Blick auf dessen Kreditwürdigkeit, erscheint es auch deshalb angebracht, das Feststellungsinteresse grundsätzlich ohne Weiteres zu bejahen.
2.6.2. Mit Blick auf die wenig befriedigende Rechtslage mit Bezug auf die Mitteilung von Registereinträgen über laufende Betreibungen gegenüber Dritten, die für den zu Unrecht Betriebenen gewichtige Nachteile mit sich bringen kann (z.B. beim Abschluss eines Mietvertrages, einer Kreditaufnahme oder der Stellensuche), sind seit dem Jahr 2009 auf eine parlamentarische Initiative (09.530) hin, die verlangte, dass ungerechtfertigte Zahlungsbefehle rasch «gelöscht» werden können, gesetzgeberische Bestrebungen zur Revision der Regelungen von Art. 8a und 85a SchKG im Gange. Am 25. April 2013 verabschiedete die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates einen dazu ausgearbeiteten Vorentwurf samt Bericht, mit dem Änderungen im SchKG vorgeschlagen werden, mit dem Ziel, den Schutz betroffener Personen vor nachteiligen Wirkungen ungerechtfertigter Betreibungen zu erhöhen. Dazu wird zunächst die Einführung einer neuen Bestimmung Art. 8b VE-SchKG vorgeschlagen, die das Einsichtsrecht in das Betreibungsregister unter gewissen Voraussetzungen und unabhängig von einem gerichtlichen Entscheid über den Bestand der Forderung einschränkt (vgl. dazu Jean-Daniel Schmid, Der Ausschluss des Einsichtsrechts in das Betreibungsregister gemäss Art. 8b VE-SchKG, Jusletter vom 7. Oktober 2013; Eric Muster, Les renseignements [Art. 8a LP], BlSchK 2014, S. 161 ff., 176 f.). Weiter wird eine Ergänzung von Art. 85a SchKG vorgeschlagen, mit der «die einschränkende Rechtsprechung des Bundesgerichts zu dieser Bestimmung korrigiert werden» soll (Bericht der Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates vom 25. April 2013 [Bericht] S. 9). Nach der vorgeschlagenen Neufassung der Bestimmung kann der Betriebene, solange die Betreibung für Dritte aus dem Register ersichtlich ist, vom Gericht des Betreibungsortes feststellen lassen, dass die Schuld nicht oder nicht mehr besteht oder gestundet ist. Solange die Betreibung für Dritte aus dem Register ersichtlich ist, soll das Rechtsschutzinteresse der betriebenen Person damit von Gesetzes wegen vermutet werden und die entsprechende Klage erhoben werden können. Betroffen ist insbesondere der Fall, in dem die betriebene Person Rechtsvorschlag erhoben hat und die betreibende Partei untätig bleibt (Bericht S. 9).
Namentlich was den im vorliegenden Zusammenhang bedeutenden Vorschlag zur Änderung von Art. 85a SchKG angeht, wurde dieser im Vernehmlassungsverfahren, das bis zum 20. September 2013 dauerte, grossmehrheitlich begrüsst (Bericht des Bundesamtes für Justiz über das Ergebnis des Vernehmlassungsverfahrens 09.530 vom Januar 2014, S. 7; Muster, a.a.O., S. 177).
2.7. Angesichts dieser Entwicklungen und unter Berücksichtigung der vorstehend dargestellten Lehrmeinungen, die eine weitere Zulassung der Feststellungsklage fordern, erscheint es sachgerecht und gerechtfertigt, die in BGE 120 II 20 eingeleitete Praxis weiter zu lockern und das schutzwürdige Interesse an der Feststellung des Nichtbestands der Forderung grundsätzlich zu bejahen, sobald diese in Betreibung gesetzt wurde, ohne dass der Feststellungskläger konkret nachweisen muss, dass er wegen der Betreibung in seiner wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit empfindlich beeinträchtigt wird. In diese Richtung geht auch das Urteil 5A_890/2012 vom 5. März 2013 E. 5.4, wo festgehalten wird, den betriebenen Parteien stehe die negative Feststellungsklage offen, ohne dass dazu ein Vorbehalt hinsichtlich des erforderlichen Feststellungsinteresses gemacht wurde. Für den (angeblichen) Gläubiger, der eine Forderung ohne vorherigen Prozess in Betreibung setzt, obwohl sie bestritten ist und er daher mit der Erhebung eines Rechtsvorschlages rechnen muss, ist es zumutbar, diese Forderung in einem Zivilprozess zu verteidigen. Sein Interesse, sich mit der prozessualen Auseinandersetzung bis nach Ablauf der Frist nach Art. 88 Abs. 2 SchKG Zeit zu lassen, hat demjenigen des betriebenen Schuldners, der durch die Betreibung in seiner Kreditwürdigkeit und Reputation beeinträchtigt wird, zu weichen. Zu beachten ist dabei, dass der (angebliche) Gläubiger allemal die Möglichkeit hat, die Betreibung zurückzuziehen; damit entfällt das Rechtschutzinteresse an der negativen Feststellungsklage mit Blick auf die Bestimmung von Art. 8a Abs. 3 lit. c SchKG (Bohnet, a.a.O., N. 28 zu Art. 88 ZPO).
Vorzubehalten ist einzig der Fall, in dem die Betreibung nachweislich einzig zur Unterbrechung der Verjährung einer Forderung nach Art. 135 Ziff. 2 OR eingeleitet werden musste, nachdem der (angebliche) Schuldner die Unterzeichnung einer Verjährungsverzichtserklärung verweigert hat (zur Gültigkeit einer solchen: BGE 132 III 226), und die Forderung vom (angeblichen) Gläubiger aus triftigen Gründen nicht sofort im vollem Umfang gerichtlich geltend gemacht werden kann.
2.8. Nachdem im vorliegenden Fall nicht festgestellt ist, dass die Betreibung einzig zur Unterbrechung der Verjährung erfolgte, ist hier das Feststellungsinteresse des Beschwerdegegners nach dem vorstehend Ausgeführten ohne Weiteres zu bejahen. Auf die im vorinstanzlichen Entscheid dazu diskutierten – nach der bisherigen Rechtsprechung massgeblichen – Gesichtspunkte und die dagegen erhobene Kritik der Beschwerdeführerin kommt dabei nichts mehr an, weshalb darauf nicht weiter eingegangen zu werden braucht.
3. Die Vorinstanz bestätigte den Entscheid des Bezirksgerichts auch in der Sache, mit dem festgestellt worden war, dass zwischen den Parteien kein Rechts- und Schuldverhältnis besteht und dass der Beschwerdegegner die in Betreibung gesetzte Forderung nicht schuldet, nachdem die Beschwerdeführerin dazu keine Ausführungen gemacht hatte. Dies wird in der Beschwerde nicht beanstandet.
4. Die Beschwerde erweist sich als unbegründet und ist abzuweisen. Dem Ausgang des Verfahrens entsprechend wird die Beschwerdeführerin kosten- und entschädigungspflichtig (Art. 66 Abs. 1 und Art. 68 Abs. 2 BGG).
{Arrêt 4A_414/2014 du Tribunal fédéral du 16.1.2015}
Questionner une partie comme moyen de preuve
Les parties ont le droit de se passer des moyens de preuve offerts. C’est-à-dire qu’il n’est pas exclu d’apporter une preuve en questionnant une partie et en se passant d’autres moyens de preuve.
Etat de fait
Le plaignant invoque le fait qu’il aurait expressément interdit au défendeur de prélever des biopsies. La première instance est toutefois parvenue à la conclusion que le plaignant n’est pas arrivé à le démontrer. C’est pourquoi le plaignant fait appel au Tribunal cantonal.
Extrait des considérants
4. Der Kläger behauptet, er habe dem Beklagten ein ausdrückliches Verbot erteilt, Biopsien zu entnehmen. Aufgrund der dazu eingereichten Urkunden und einer antizipierten Würdigung der übrigen klägerischen Beweisofferten – Parteibefragung und zwei Zeuginnen aus dem nahen Umfeld – kam die Vorinstanz zum Schluss, dem Kläger sei dieser Nachweis nicht gelungen.
a) Einziges direktes Beweismittel zum Verlauf des Gesprächs zwischen den Parteien am 3. Dezember 2001 sind die Aussagen der Parteien. Beide Parteien haben dazu ihre persönliche Befragung angeboten.
Gestützt auf die Botschaft und eine Lehrmeinung, welche diesem in der Schweizerischen Zivilprozessordnung gegenüber dem früheren kantonalen Recht aufgewerteten Beweismittel zurückhaltend gegenübersteht, hielt die Vorinstanz fest, auf eine Parteibefragung könne nur dann abgestellt werden, wenn die Beweissituation – Glaubwürdigkeit der Beteiligten, weitere Beweismittel, namentlich Urkunden – dies nahe lege. Auch mit einer Beweisaussage könnten nur letzte Zweifel des Gerichts ausgeschlossen werden (act. 82 S. 25 E. 2.3.3 m. H. auf Botschaft ZPO S. 7326 und Müller, DIKE-Komm-ZPO Art. 191 N 32 ff. und Art. 192 N 5 ff.).
Die Vorinstanz hielt dafür, diese Voraussetzungen seien nicht erfüllt, denn die übrigen Umstände sprächen gegen die klägerische Darstellung. So würden behauptete Schwierigkeiten nach einer früheren Magenspiegelung mit Biopsien, welche als Grund für das Biopsieverbot angeführt werden, in den Akten nirgendwo erwähnt. Der Kläger belasse es bei der Beweisführung durch parteinahe Beweismittel und verzichte auf die Anrufung weiterer Zeugen. Ausserdem erscheine naheliegend, dass der Beklagte bei einem ausdrücklichen Biopsieverbot den Auftrag abgelehnt hätte. Es sei daher nicht angezeigt, allein auf die persönliche Befragung/Beweisaussage des Klägers abzustellen, und es sei deshalb auf deren Abnahme zu verzichten.
Neben der Funktion eines sogenannten Beweiszuschusses um einen noch nicht voll erbrachten Beweis zu ergänzen oder einen noch nicht voll gescheiterten Beweis zu widerlegen (Weibel / Naegeli, ZK, Art. 191 ZPO N 4), auf welchen sich die Vorinstanz gestützt auf die Botschaft ausschliesslich bezieht, führt die Lehre als weiteren Grund für die Zulassung der Parteibefragung und der Beweisaussage als vollwertiges Beweismittel Konstellationen an, in denen keine anderen Beweismittel vorhanden sind, weil innere Tatsachen zu beweisen sind oder der Entscheid davon abhängt, was die Parteien in sogenannten Vier-Augen-Gesprächen miteina der besprochen haben (Bühler, BK, Art. 191 und Art. 192 ZPO N 16a; Hafner, BSK, Art. 191 ZPO N 7; Weibel / Naegeli, Art. 191-192 ZPO N 4). Jene Tatbestandsvariante liegt hier vor.
Ein Verzicht auf die Abnahme der Parteibefragung ist zum einen dann zulässig, wenn sich das Gericht bereits ohne dieses Beweismittel eine Überzeugung gebildet hat (KUKO ZPO-Schmid, Art. 191-193 N 14). Das war hier nicht der Fall, sondern die Vorinstanz ging von Beweislosigkeit aus und entschied zulasten des Klägers, weil sie annahm, die Parteibefragung würde daran ohnehin nichts ändern. Zum andern ist ein Verzicht auf Abnahme der Parteibefragung dann zulässig, wenn direkte oder indirekte Wahrnehmungen der Parteien für die rechtliche Würdigung des streitigen Sachverhalts entweder unerheblich oder untauglich sind (Bühler, BK-ZPO, Art. 191 ZPO N 67). Auch dieser Sachverhalt liegt nicht vor, wenn der Inhalt eines Gesprächs zwischen den Parteien Beweisgegenstand ist. Nur wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit, die mit ihrer Rolle im Verfahren zusammenhängen, aber ohne konkrete Verdachtsgründe von der efragung einer Partei abzusehen, geht nicht an. Die Beurteilung der Glaubwürdigkeit setzt grundsätzlich eine Anhörung voraus (vgl. dazu KUKO ZPO-Schmid, Art. 152 ZPO N 7). Vorliegend hatte eine solche Anhörung auch im Rahmen des Hauptverfahrens nicht stattgefunden, weil das Gericht auf die Durchführung einer Hauptverhandlung verzichtet und so die Gelegenheit verpasst hatte, sich im Rahmen einer informativen Befragung der Parteien einen unmittelbaren (ersten) Eindruck zu verschaffen (vgl. dazu Bühler, BK-ZPO, Art. 191 und 192 N 22; Müller, DIKE-Komm-ZPO, Art. 191 N 35 ff.).
Dass die Parteibefragung oft nur zusammen mit anderen Beweismitteln den Beweis zu erbringen vermag, ist eine Erfahrungstatsache, die allerdings auch für andere Beweismittel gilt. Indem die Vorinstanz - beeinflusst durch die unvollständige Darstellung der Botschaft (Botschaft zur Schweizerischen Zivilprozessordnung vom 28. Juni 2006, S. 7236) - daraus eine Beweisregel macht und deswegen von vornherein auf die Abnahme dieses Beweismittels verzichtet, verstösst sie gegen den Grundsatz der freien Beweiswürdigung (Art. 157 ZPO) und verletzt sein Recht auf Beweis (Art. 152 Abs. 1 ZPO), wie der Kläger zu Recht rügt.
Hinzu kommt noch etwas: Die Vorinstanz übersieht, dass als weiteres Beweismittel die Parteibefragung des Beklagten angeboten war. Zwar hatte nicht der Kläger, sondern der Beklagte einen entsprechenden Antrag gestellt. Beweismittel werden jedoch mit ihrer Abnahme gemeinschaftlich. Das bedeutet, von einer Partei angerufene Beweismittel können auch zugunsten der Gegenseite in die Würdigung einfliessen. Aus dem Umstand, dass das Gericht die Parteien von Amtes wegen zur Beweisaussage verpflichten kann (Art. 192 Abs. 1 ZPO), leitet ein Teil der Lehre zudem ab, dass auch die Parteibefragung als Vorbereitung der Beweisaussage von Amtes wegen angeordnet werden könne (Bühler, BK-ZPO, Art. 191 und Art. 192 N 59; BSK ZPO-Hafner, Art. 191 ZPO N 3 und 8; Müller, DIKE-Komm-ZPO, Art. 191 N 42). Da ein entsprechender Antrag vorlag, kann offen bleiben, wie es sich damit verhält.
Wenn die Vorinstanz eine antizipierte Beweiswürdigung vornahm, durfte sie diese Beweismittel daher nicht isoliert betrachten (vgl. act. 80 S. 14 E. 12.6.1, wo der Kläger der Vorinstanz eine Eliminationswürdigung vorwirft und stattdessen eine Gesamtbetrachtung fordert). Gerade wo die Parteieinvernahme bei sonst dürftiger Beweislage unverzichtbar ist, kann die Aussage bloss einer Partei ohne Anhörung auch der anderen schwer zu bewerten sein (Weibel/Naegeli, ZK, Art. 191-192 ZPO N 8). Selbst wenn beide Parteien an ihrem gegensätzlichen Standpunkt festhalten, kann die Art und Weise, wie sie das tun, doch dazu beitragen, dass sich das Gericht aufgrund dieses Beweismittels eine Überzeugung zugunsten der einen oder anderen Seite bilden kann, so dass keine Beweislosigkeit eintritt. Die Vorinstanz durfte demnach nicht aufgrund einer antizipierten Beweiswürdigung auf die Abnahme der persönlichen Befragung der Parteien, insbesondere des Klägers, verzichten und gestützt auf die Beweislast entscheiden. Die Berufung ist in diesem Punkt begründet.
(Jugement LB140032-O/U du tribunal cantonal zurichois du 15.1.2015)
Une expertise ancienne peut être prise en compte
Pour savoir si une expertise existante est encore pertinente, il ne faut pas se baser en premier lieu sur le critère formel de l’ancienneté de l’expertise. Il faut surtout se demander s’il existe une garantie que la situation qui prévalait au moment de l’expertise n’a pas changé.
Etat de fait
La recourante, âgée de plus de 16 ans, souffre depuis plusieurs années de graves problèmes physiques et psychiques. Elle exige l’interruption de la mesure de placement à des fins d’assistance dont elle est l’objet.
Extrait des considérants
3.3.1 Um die Frage zu beantworten, ob ein früheres Gutachten noch hinreichend aktuell ist, ist nicht primär auf das formelle Kriterium des Alters des Gutachtens abzustellen. Entscheidend ist vielmehr die materielle Frage, ob Gewähr dafür besteht, dass sich die Ausgangslage seit der Erstellung des Gutachtens nicht verändert hat (BGE 134 IV 246 E. 4.3 S. 254; Urteil des Bundesgerichts 5A_63/2013 vom 7. Februar 2013, E. 5.2; siehe auch BGE 128 IV 241 E. 3.4 S. 247 f.). Damit lässt sich nicht ohne weiteres vertreten, das im Jahr 2013 eingeholte Gutachten genüge den Anforderungen. Der Verwendung von Gutachten früherer Verfahren sind allein schon deshalb enge Grenzen gesetzt, weil der Gutachter die Fragen des konkreten Verfahrens zu beurteilen hat. Wenn – wie hier – die Fortführung einer früher angeordneten fürsorgerischen Unterbringung zu prüfen und darüber zu befinden ist, ob die betroffene Person weiter in der Einrichtung zurückbehalten werden darf, so hat sich das erforderliche Gutachten darüber zu äussern, ob und inwiefern in den im früheren bzw. ursprünglichen Gutachten festgestellten tatsächlichen Parametern eine Änderung eingetreten ist (BGE 140 III 105 E. 2.7 S. 107 f. betreffend Art. 450e Abs. 3 ZGB). Das Gutachten hat letztlich gerade auch diejenigen Fragen zu beantworten, die schon beim Entscheid darüber, ob überhaupt ein solches anzuordnen ist, bestimmend waren. Unveränderte Verhältnisse sind daher nur mit Zurückhaltung anzunehmen; eine hohe Wahrscheinlichkeit genügt nicht. Andererseits sind auch unnötige und kostspielige prozessuale Leerläufe zu vermeiden. Bei der Beurteilung sind sämtliche Umstände des Einzelfalles zu berücksichtigen. Einzubeziehen sind etwa die Art der psychischen Störung sowie der bisherige Krankheits- und Behandlungsverlauf. Obwohl die seit dem letzten Gutachten verstrichene Zeit für sich allein nicht bestimmend ist, so ist doch zu berücksichtigen, dass aufgrund der Behandlung und Betreuung in der Einrichtung die Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Verhältnisse mit der Zeit ansteigt. An die Annahme unveränderter Verhältnisse sind daher umso höhere Anforderungen zu stellen, je mehr Zeit seit dem letzten Gutachten verstrichen ist. Führt diese Beurteilung zu dem Schluss, dass offenkundig keine Veränderung der Verhältnisse eingetreten ist, darf auf ein neues Gutachten verzichtet werden.
(Décision KES 14 709 du Tribunal de protection de l’enfant et de l’adulte du canton de Berne, du 10.11.2014.)
L’actualité des tribunaux fédéraux
Appuyer brièvement sur les freins est permis
Le fait d’appuyer brièvement sur les freins, afin de rendre attentif à son comportement dangereux un conducteur qui suit de trop près, acte par lequel la voiture n’est pas ralentie ou ne l’est que de manière peu sensible, ne représente pas un freinage brusque, et ne viole donc aucune règle de la circulation routière. Seul le conducteur suivant le véhicule assume la responsabilité de laisser un espace suffisant avec celui qui le précède.
(TF 6B_797/2014 du 23.12.2014)
Procédure pénale contre un collaborateur de la Finma
Si un liquidateur de faillite agresse physiquement une personne dans l’exercice de sa fonction et s’il est entraîné de ce fait dans une procédure pénale, les frais résultant de cette procédure ne doivent pas figurer dans le décompte final. Si un collaborateur de la Finma approuve cependant un tel décompte final, il faut mener une procédure pénale contre lui pour soupçon d’abus de pouvoir et éventuellement escroquerie.
(TAF BB.2014.84 du 14.1.2015)
Un chien qui mord sera endormi
Un Hovawart avait mordu plusieurs personnes entre 2009 et 2012, en partie gravement. L’animal se montrait particulièrement agressif envers toute personne s’approchant de lui lorsqu’il se nourrissait. Le Tribunal fédéral confirme une décision de l’Office vétérinaire du canton de Vaud, qui estimait que le risque de nouvelles attaques envers des êtres humains est réel et ne peut être écarté par une autre mesure moins sévère que l’euthanasie. Par ailleurs, l’enfermement définitif du chien en chenil ne serait pas compatible avec la dignité de l’animal, cette mesure étant contraire à la loi fédérale sur la protection des animaux, selon le TF.
(TF 2C_546/2014 du 9.01.2015)
Une commune peut intervenir contre une naturalisation facilitée
Si le Secrétariat d’Etat aux migrations (SEM, autrefois Office fédéral des migrations) procède à une naturalisation facilitée, la commune de domicile de l’intéressé peut intervenir si elle estime que les conditions de naturalisation ne sont pas remplies. Cas d’une Kosovare, dont l’intégration et les connaissances linguistiques sont insuffisantes d’après la commune de domicile. En outre, des poursuites à hauteur de 120 000 fr. ont été intentées contre son mari et la commune a dû soutenir la famille avec plus de 33 000 fr. d’aide sociale. Le cas retourne au SEM pour examen complémentaire.
(TAF C-4307/2014 du 19.1.2015)
Le lien de filiation établi juridiquement est décisif
A la mort d’une requérante d’asile érythréenne, l’Autorité de protection des mineurs et des adultes (APMA) avait mis en place une curatelle pour ses trois enfants placés dans des familles d’accueil. Le compagnon de la mère s’éleva contre cette mesure et réclama que l’autorité parentale sur les trois enfants lui soit transférée, du fait de son mariage avec leur mère. Le Tribunal fédéral rejette son recours: il n’existe pas de lien de filiation établi juridiquement avec cet homme, puisque la cérémonie religieuse s’est déroulée en 2010 en Italie, alors que les trois enfants étaient déjà venus au monde avant cette date. Le fait qu’il existe tout au plus un lien de filiation biologique avec lui est sans effet selon le TF.
(TF 5A_684/2014 du 3.12.2014)
Pas de responsabilité du fait des produits pour Bayer
Le producteur de la pilule contraceptive Yasmin ne répond pas de la grave atteinte à la santé d’une jeune femme devenue invalide à la suite d’une embolie pulmonaire et, par la suite d’un manque d’oxygène, d’une grave lésion cérébrale. On ne peut pas reprocher à Bayer d’avoir fourni une information lacunaire sur les risques de cette pilule contraceptive dans la notice informative destinée aux patients. Selon la loi sur la responsabilité du fait des produits, un produit est défectueux lorsqu’il n’offre pas la sécurité à laquelle on peut s’attendre compte tenu de toutes les circonstances. S’agissant des médicaments ne pouvant être délivrés que sur ordonnance médicale, il faut partir du principe que le patient ne possède généralement pas lui-même les compétences nécessaires à l’appréciation correcte des dangers qu’il court. C’est pourquoi les connaissances du médecin, qui connaît les profits et les risques des différents produits offerts sur le marché, doivent être prises en compte dans l’analyse de la question.
(TF 4A_365/2014 et 4A_371/2014 du 5.1.2015)
Pratique restrictive en matière de restitution du délai pour recourir
La pratique est très restrictive en matière de restitution du délai pour recourir, mais un empêchement ne doit pas être pris à la légère dans l’intérêt de la sécurité du droit et du bon ordre procédural. Ne font pas partie des empêchements dont l’intéressé n’est pas responsable l’ignorance des prescriptions légales, la surcharge de travail, l’absence durant les vacances et les manques d’organisation. Cas d’un avocat qui n’a pas effectué à temps l’avance de frais parce que, à la suite d’une erreur du secrétariat, le montant avait été mal comptabilisé sur le plan interne.
(TFA C-31/2015 du 19.2.2015)
Publicité pour un avocat inadmissible au stade
Un avocat biennois a entrepris de faire la publicité de son étude lors du match à domicile du hockey-club de Bienne de la manière suivante: le speaker du stade annonçait chaque faute de jeu précédée des termes «Strafe – Pénalité presented by», cependant que sur le grand tableau d’affichage du stade, sur plusieurs mètres carrés, figurait un flash publicitaire avec le logo de l’entreprise, le nom et prénom de l’avocat ainsi que son titre professionnel en trois langues. A côté s’inscrivait le slogan «aues was rächt isch...- tout ce qui est droit». Ce flash publicitaire de huit secondes s’affichait en moyenne se pt à huit fois par jeu. Le Tribunal fédéral a estimé que cette publicité avait clairement dépassé les bornes que l’art.12 de la loi fédérale sur la libre circulation des avocats fixe à de tels avis.
(TF 2C_259/2014 du 10.11.2014)
Le signal «risque de dérapage» suffisait comme mesure urgente
Un motard est tombé sur la ligne du Brunig. Il s’est avéré que, sur ce tronçon, les valeurs d’adhérence étaient légèrement insuffisantes, ce que l’Office fédéral des routes (Ofrou) savait déjà avant cette chute. Le Tribunal fédéral rejette une action en responsabilité civile du motard. En posant un panneau indiquant «risque de dérapage» comme mesure urgente une semaine avant l’accident et en décidant d’assainir la voie dans les deux mois, l’Ofrou a pris des dispositions suffisantes.
(TF 4A_286/2014 du 15.1.2015)
Passage souterrain pour le bétail trop coûteux
La demande de deux agriculteurs visant à ce que les chemins de fer appenzellois construisent un passage souterrain pour le bétail lors de la rénovation du tronçon Saint-Gall-Trogen ne peut être agréée pour des raisons financières, même si elle serait en soi souhaitable pour des raisons de sécurité. Payer près de 350 000 fr. pour un chemin souterrain passant sous la voie du train et sous la route cantonale qui y est parallèle est trop cher payé aux yeux du Tribunal administratif fédéral. Les chemins de fer doivent maintenant mettre sur pied une barrière manuelle, mais devront préalablement examiner si, avec cette variante, les agriculteurs disposent d’assez de temps pour franchir le passage avec leur bétail avant l’arrivée du prochain train.
(TAF A-1664/2014 du 17.2.2015)
Pas de persécution relevante au sens du droit d’asile
La menace de subir une peine pour objection de conscience et désertion ne doit pas être qualifiée de persécution relevante au sens du droit d’asile, si elle a uniquement pour but de garantir le service militaire obligatoire. Une sanction est uniquement significative pour la question du statut de réfugié lorsqu’il existe, en plus, des motifs pertinents au sens du droit d’asile qui la sous-tendent. Cas d’un Syrien critique du régime, menacé par une peine disproportionnellement élevée.
(TAF D-5553/2013 du 18.2.2015)
Un passager kamikaze tire le frein à main à 120 km/h
Le passager d’une automobile qui tire le frein à main sur l’autoroute à une vitesse de 120 km/h ne fait pas que violer les règles les plus élémentaires de la circulation routière, mais, sans scrupules, place les autres occupants directement en danger de mort. Le fautif peut être condamné pour mise en danger de la vie d’autrui.
(TF 6B_794/2014 du 9.2.2015)
Compétence des autorités de surveillance des avocats
Les articles 14 à 16 de la loi fédérale sur la libre circulation des avocats indiquent que la compétence des autorités de surveillance s’étend à tous les avocats qui pratiquent la représentation en justice sur son territoire, indépendamment du fait qu’ils y possèdent ou non une adresse commerciale. L’Autorité cantonale de surveillance ne s’étend donc pas seulement aux personnes inscrites au Registre cantonal des avocats, mais aussi à des personnes inscrites hors du canton, aussi longtemps qu’elles exercent leur activité dans le cadre d’une procédure devant un tribunal ou une autorité administrative du canton en question. Cas d’un avocat argovien qui fut sanctionné en fin de compte par les autorités de contrôle lucernoises, mais à tort.
(TF 2C_551/2014 du 9.2.2015)
Arrêts destinés à publication
Droit constitutionnel et administratif
Une décision sur les rectifications de bilan en droit fiscal, qui fait la différence entre les corrections de bilan et les modifications de bilan. Les premières visent à remplacer les indications du bilan non conformes au droit commercial par des indications conformes; les secondes consistent à remplacer des indications conformes par d’autres indications également conformes.
(2C_1218/2013 du 19.12.2014)
L’art. 12 de la loi sur les produits thérapeutiques vise à protéger la première demande d’autorisation de mise sur le marché. Il s’agit de protéger d’une utilisation déloyale les données confidentielles élaborées pour la préparation originale, souvent au prix d’un investissement considérable. La protection dure jusqu’à ce qu’un deuxième requérant puisse s’appuyer de manière admissible sur les résultats des essais pharmacologiques menés pour la préparation originale, que ce soit en échange d’une contre-prestation financière en accord avec le premier requérant ou après l’écoulement d’une certaine durée.
(2C_453/2014 du 9.1.2014)
Droit civil
L’art. 113 CPC, selon lequel il n’est pas alloué de dépens en procédure de conciliation, n’empêche pas le juge d’allouer une indemnité à un avocat qui s’est occupé de tous les détails d’une affaire dans la perspective d’un jugement au fond.
(4A_463/2014 du 23.1.2015)
Si plusieurs locataires ont signé un contrat de bail, chacun d’eux a le droit de s’opposer à la résiliation ou de demander une prolongation de bail. Le locataire entamant une procédure d’annulation de congé doit assigner, aux côtés du bailleur, les colocataires qui ne s’opposent pas au congé, sous peine de se voir dénier la qualité pour agir.
(4A_201/2014 du 2.12.2014)
La protection contre les congés dont bénéficie le locataire selon l’art. 271a al.I lit. d CO commence avec l’introduction de l’action, indépendamment de la question de savoir quand le bailleur a été informé de la procédure ou aurait dû en avoir connaissance selon les règles de la bonne foi.
(4A_482/2014 du 20.1.2015)
La Banque privé HSBC (Suisse) SA doit fournir à deux anciens employés les copies des documents les concernant, qui ont été transmis en 2012 à la justice américaine. La banque ne peut invoquer ni le secret bancaire ni la législation sur la protection des données pour refuser cette transmission. Les ex-employés restant liés par le secret bancaire, il convient de relativiser la crainte de la banque que des informations sensibles soient rendues publiques.
(4A_406/2014 et 4A_408/2014 du 12.1.2015)
Droit pénal
Quand un parent codétenteur de l’autorité parentale déplace sans concertation préalable et contrairement à l’intérêt de l’enfant le lieu de résidence à l’étranger, il peut être condamné pour enlèvement de mineur. La condamnation pour séquestration est en revanche annulée, car la liberté de mouvement des enfants n’a pas été entravée par le comportement du père. Dans le cas d’espèce, un père a déplacé ses enfants durablement dans sa parenté au Nigeria, à l’insu de leur mère, dans un lieu qui leur était inconnu.
(6B_123/2014 du 2.12.2014)
Le TF a confirmé la réclusion à vie pour assassinat d’un homme qui avait tué un amant de passage de 47 coups de couteau. L’auteur a agi de sang froid et sauvagement, sans aucun motif. Il avait commis un autre crime précédemment au Luxembourg.
(6B-600/2014 du 23.1.2015)
Lorsque le même expert mène les expertises auprès de trois co-auteurs, cela peut poser des problèmes au regard de l’apparence de partialité. C’est en particulier le cas s’il existe une vraisemblance que l’expert ne peut pas s’exprimer librement, mais seulement en tenant compte des autres intéressés. Dans l’affaire du triple meurtre de Granges, le TF est pourtant arrivé à la conclusion que les expertises menées par le même expert sont légales.
(6B_648/2014 du 28.1.2014)
Assurances sociales
Une personne qui travaille au service de deux employeurs établis dans des cantons différents perçoit les allocations dans celui où elle touche le salaire le plus élevé. Mais elle n’a pas droit à la compensation de la différence lorsque ce canton paie des prestations moins élevées que l’autre canton.
(8C_250/2014 du 2.12.2014)
Le «dirt biking», consistant à faire des sauts acrobatiques par-dessus des bosses, doit être considéré comme une entreprises téméraire absolue. L’assurance-accidents est donc en droit de réduire les prestations d’un «dirt-biker» qui se blesse en exerçant ce sport. Peu importe que l’accident se produise lors d’une compétition ou dans la pratique d’un hobby.
(8C_762/2014 du 19.1.2015)
Un policier bernois souffrait d’un stress post-traumatique après avoir été capturé par des talibans lors d’un voyage privé. A sa libération, il n’a pas eu droit à des indemnités de l’assurance-accidents. Un voyage dans le nord du Pakistan, sans escorte armée, est un cas particulièrement grave d’entreprise téméraire. La question de savoir s’il s’agit vraiment d’un accident ne faisait pas l’objet de la procédure. Elle a été laissée ouverte par le TF.
(8C_605/2014 du 6.2.2015)
Derniers arrêts de Strasbourg
Renvoi justifié d’un requérant d’asile en Italie
La Cour a rejeté la requête d’un requérant d’asile somalien contre son renvoi des Pays-Bas en Italie comme manifestement mal fondée et irrecevable. A l’unanimité, la décision souligne les différences d’avec l’arrêt de Grande Chambre «Tarakhel contre Suisse» du 4.11.2014 (lire plaidoyer 1/15, p. 58), qui concernait une famille avec six enfants mineurs, et non un jeune homme né en 1994. La situation actuelle en Italie pour les requérants d’asile ne peut en aucun cas se comparer à la situation en Grèce à l’époque de l’affaire «M.S.S. c. Belgique et Grèce».
(Décision sur la recevabilité de la 3e Chambre de la Cour N° 51428/10 «A.M.E. contre Pays-Bas» du 13.1.2015)
Rejeter le recours d’une personne non assistée d’un avocat ne viole pas la CEDH
Avec une motivation particulièrement brève, le président de la première Cour de droit civil du TF refusa d’entrer en matière, le 9 octobre 2007, dans son arrêt 4A_401/2007, sur le recours d’une personne non assistée d’un avocat. Le recourant attaquait un jugement du Tribunal cantonal lucernois dans une cause civile en dommages-intérêts contre son ex-employeur. Le juge fédéral s’était borné à constater que le recours à la Cour suprême ne satisfaisait manifestement pas les exigences de motivation suffisantes figurant dans la loi sur le tribunal fédéral (art. 42 II et 108 LTF).
Le recourant né en 1982 argumenta vainement devant les juges de Strasbourg que les exigences formelles du TF fermaient à une personne non assistée d’un avocat la possibilité d’un examen judiciaire de ses droits de caractère civil (art. 6 CEDH), ce qui était contraire à la convention. Une majorité de la 2e Chambre de la Cour a jugé la requête manifestement mal fondée. La Cour constate que la précision exigée du recourant dans son mémoire au TF repose sur une base légale suffisante. Elle sert à assurer au TF, en tant que troisième instance, un contrôle de l’application du droit. La décision de non-entrée en matière ne suscitait aucune apparence d’arbitraire. Ne violait pas non plus la convention le fait que le président ne cite aucun motif pour rejeter la demande de rendre un «droit gratuit», mais renonce à percevoir des frais de justice et déclare sans objet une telle requête.
(Décision sur la recevabilité de la 2e Chambre de la Cour N° 6830/08 «Büchel contre Suisse» du 9.11.2014)
Droit de rester accordé subséquemment à des requérants d’asile sri lankais
Deux requérants d’asile refoulés en 2013 se plaignaient à la Cour d’être renvoyés au Sri Lanka. Ils invoquaient le fait d’y être menacés de traitements contraires à la convention (art. 3 CEDH). La Suisse a informé la Cour que les autorités avaient réexaminé les deux cas et pris une nouvelle décision. Au vu de l’évolution sur place, l’Office fédéral des migrations a accordé l’asile dans un cas. Le second cas concernait un Tamoul condamné en 2010 pour de graves infractions pénales, qui aurait dû, à l’origine, être reconduit à la frontière. Mais, après un nouvel examen par les autorités cantonales, l’Office fédéral des migrations lui accorda, en septembre 2014, la réintégration sur le territoire suisse. Puisque ces deux étrangers ne risquent plus aucun retour forcé au Sri Lanka, la Cour a rayé leur requête du rôle. Elle leur a accordé à chacun 6000 euros pour leurs frais et honoraires d’avocats.
(Décisions de la 2e Chambre de la Cour N° 36801/13 «T.E. contre Suisse» du 13.11.2014 et N° 30349/13 «K.U. contre Suisse» du 20.1.2015)